Wie sehen zeitgemäße Formate der Medienpädagogik und Medienbildung aus? Wie kann digitale Teilhabe und Medienkompetenzförderung gelingen? Und worauf müssen wir uns angesichts neuer Entwicklungen in Bereichen wie KI, VR & Co. einstellen? Mit diesen Fragen haben wir uns am 02. Juli 2024 im „Einstein 28“ im Rahmen des Barcamps „Medienkompetenz 2024“ beschäftigt. Gemeinsam mit rund 60 Teilnehmenden haben wir neue Ideen und Visionen für eine digitale Gesellschaft entwickelt.
Impuls
Den Auftakt machte der Journalist und Autor Gregor Schmalzried mit einem Vortrag zum Thema “KI und alles andere. Wo wir die Zukunft der Bildung heute schon erleben”. Er verdeutlichte anhand verschiedener Beispiele die Vor- und Nachteile von KI. Eine zentrale Erkenntnis im Zuge dessen war, dass sich KI-Systeme in den vergangenen Jahren rasant weiterentwickelt haben und heute teils besser als der Mensch arbeiten – sei es beim Verfassen von Aufsätzen, der Bildbearbeitung oder Informationssuche. Auch Audio- und Video-Inhalte können mittlerweile mühelos von KI-Programmen generiert werden. Ein Unterschied zum menschenerschaffenen Produkt ist dabei oft nur schwer zu erkennen. Wie genau wir mit der KI und ihren Chancen und Herausforderungen umgehen können, ist jedoch laut Gregor Schmalzried nicht vorgegeben, denn: „Es gibt für KI [nur] eine Bedienungsanleitung: Die, die wir uns selbst schreiben.“ Ihm zufolge ist es wichtig, sich für die neue Technologie zu öffnen, da sie mittlerweile ein festverankerter Bestandteil unseres gesellschaftlichen Lebens ist.
Sessions
Im Anschluss an den Vortrag fanden elf Sessions statt, in denen Kleingruppen über verschiedene Ideen und Visionen für eine digitale Gesellschaft diskutiert haben:
- Inside TikTok – Trends, Chancen & Grenzen (Sophia Kielmann, SIN – Studio im Netz e. V.)
- Campus 42 – Wünsch dir was! (Christine Debold & Dr. Sonja Moser, Pädagogische Institut des ZKB)
- Umsetzung des Schülerwettbewerbs “fake it!” (Christine Viera, Gisela-Gymnasium)
- Digitale Teilhabe – Verankerung in der Digitalisierungsstrategie (Stephanie Mirlach-Kratschmer & Eva Wieselsberger, IT-Referat der LH München)
- Politische Medienbildung – Umgang mit digitalem Hass, Populismus & Desinformation (Björn Friedrich, SIN – Studio im Netz e. V.)
- Heterogene Geräteausstattung an Schulen (Axel Stiegelbauer, Oberstudienrat bei der LH München)
- (Früh-)Kindliche Medienbildung in Kita und Grundschule (Sonja di Vetta, SIN – Studio im Netz e.V.)
- KI nur mit Didaktik – Wie mit Technologie Lehr- und Lernerfolg möglich ist (Dr. Sandra Hestermann, Cornelsen Verlag)
- KI in Kinderhänden – Segen oder Fluch?“ (Attila Strba, Raketenmann)
- Gaming in der Bildungs- und Jugendarbeit (Bastian Krupp, SIN – Studio im Netz e. V.)
Die Dokumentation der Sessions ist hier als PDF-Zusammenfassung zu finden.
Zielgruppe
Das Barcamp richtete sich an alle Fachkräfte aus den Bereichen Bildung, Pädagogik, soziale Arbeit und digitale Teilhabe
Veranstalter
Das Barcamp wurde veranstaltet von „Interaktiv“, dem Münchner Netzwerk Medienkompetenz, das im Auftrag der städtischen Referate für Soziales, Bildung und Kultur agiert.
Kooperationspartner:
- Referat für Bildung und Sport der LH München
- IT-Referat der LH München
- Münchner Volkshochschule
Was ist eigentlich ein Barcamp?
Ein Barcamp ist eine offene Tagung mit Workshops und lebt von der aktiven Mitgestaltung aller Beteiligten. Durch den Austausch von Erfahrung und Wissen können neue Ideen entstehen und Projekte gemeinsam gestartet werden.
Ein Barcamp bedeutet, dass alle Teilnehmenden selbst die Themen vorschlagen, an denen gearbeitet werden soll. Die Themengebiete und -vorschläge werden bereits bei der Anmeldung über das Online-Formular erfasst und am Veranstaltungstag vor Ort zur Sessionplanung zusammengefasst.
Die Themen und Ideen werden dann in Form von je 45-minütigen Sessions aufgegriffen. Alle Teilnehmenden können ihre Themen selbst moderieren und durch die Session führen.
Ein gutes Video zum Format “Barcamp” ist hier zu sehen.