Teil 1: Leibniz-Rechenzentrum im Forschungszentrum Garching
Die Tagung “Digitale Räume” startete um 09:30 Uhr im Leibniz-Rechenzentrum im Forschungszentrum Garching im Norden von München. Das LRZ gilt als das zentrale Rechenzentrum der beiden Münchner Landesuniversitäten der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Technische Universität München. Die Teilnehmer*innen der Tagung wurden in zwei Gruppen mit jeweils einer Führungsperson eingeteilt, da Rechenzentren nur in 10er-Gruppen und unter strengen Sicherheitsvorkehrungen besucht werden dürfen: Keine Telefone, keine Fotos, und die Ausweise werden kontrolliert. Im Zentrum werden nicht nur bedeutende wissenschaftliche Projekte durchgeführt, wie beispielsweise die Berechnung eines auf Gene angepassten Medikaments für Brustkrebspatient, sondern es werden auch an völlig neuen wissenschaftlichen Bereichen wie das Quantencomputing erforscht. Während des Rundgangs durch die Serveranlagen erhielten die Besucher*innen die Gelegenheit, nicht nur die Kühl- und Serverräume, sondern auch die hochmodernen Quantencomputer aus nächster Nähe zu erleben. Dabei wurden spannende Themen wie Nachhaltigkeit, die pädagogische Zusammenarbeit mit Schulen sowie Konzepte für lebenslanges Lernen lebendig und anschaulich erläutert.
Im weiteren Verlauf hatten wir die Möglichkeit, das sogenannte CAVE zu erleben. Diese fünfseitige Projektionsinstallation, ursprünglich konzipiert von Carolina Cruz-Neira als “CAVE Audio Visual Environment”, lässt Nutzer*innen in einen vollständig projizierten Raum eintauchen, in dem Wände, Boden und Decke das gesamte Blickfeld umschließen. Es entsteht hier nicht nur der Eindruck einer Interaktion mit virtuellen Welten – vielmehr fühlt es sich an, als befände man sich tatsächlich mitten in ihnen. So konnten die Teilnehmer*innen die beeindruckenden Kunstwerke historischer Räume wie z.B. im Schloss Versailles nacheinander bestaunen und hatten darüber hinaus die Möglichkeit, in einem 3D-Modell der Erde vulkanische Bewegungen zu betrachten, die in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Geo- und Umweltwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und dem LRZ entstanden sind. Diese Technologie eröffnet neue Perspektiven für die Bildungsarbeit, indem Daten zu begehbaren, immersiven Erlebnissen verarbeitet werden.
Begeistert von diesen virtuellen Welten traten wir gemeinsam die Weiterfahrt zum zweiten Tagungsort an – ein Erlebnis, das durch die Performance des Medienkünstlers Daniel Door begleitet wurde. Im Bus verwandelte er die Signale der technischen Geräte und Handys der Teilnehmer*innen in Klang- und Musikwelten und ließ uns die unsichtbaren Wellen hören, die uns ständig umgeben.
Die Tagung “Digitale Räume” wurde veranstaltet von Interaktiv, dem Münchner Netzwerk Medienkompetenz, im Auftrag der Landeshauptstadt München.
Es folgen zwei weitere Teile, die die Veranstaltung genauer dokumentieren.