Sommerempfang 2020: Medienbildung – gefordert wie nie!

Austausch über den Stand der Dinge nach dem ersten Lockdown

Der geplante Interaktiv-Frühjahrsempfang 2020 musste aufgrund der Ausgangsbeschränkungen leider entfallen, daher luden wir am 14. Juli 2020 erstmals zu einem sommerlichen Empfang ein, der unter Beachtung aller Hygienevorschriften im Café Netzwerk München stattfand.

 

Interaktiv-Sommerempfang 2020

Medienbildung – gefordert wie nie!

 

Wir haben uns über den Stand der Dinge nach dem ersten Lockdown ausgetauscht und haben verschiedene Einrichtungen und Vertreter*innen aus unserem Netzwerk nach ihren Erfahrungen und ihrer Einschätzung der aktuellen Lage gefragt:

  • Sait Köse (Café Netzwerk) begrüßte als Hausherr die Gäste und präsentierte die neuen Räumlichkeiten, die seine Einrichtung im Januar 2020 bezogen hat. Während des Lockdowns setzte das Team zahlreiche Online-Angebote für Jugendliche um.
  • Haimo Liebich, Mitbegründer und Sprecher des Netzwerks Interaktiv sowie langjähriger Stadtrat, lobte die städtische Verwaltung, die seiner Meinung nach sehr rasch angemessene Maßnahmen fand und finanzielle Unterstützung lieferte.
  • Christine Brehm-Klotz (Pädagogisches Institut – Zentrum für Kommunales Bildungsmanagement der LH München) berichtete über die kurzfristig angebotenen Online-Fortbildungen, die auf große Resonanz gestoßen sind.
  • Katharina Henrichs (Sozialreferat / Stadtjugendamt der LHM) erläuterte die internen Überlegungen im Stadtjugendamt und verwies auf die soziale Ungleichheit in unserer Gesellschaft, die während dieser Krise wieder deutlich sichtbar wurde.
  • Angelika Beranek (Hochschule München) berichtete von ihren Erfahrungen mit digitaler Lehre und bedauerte, dass der Datenschutz bei der Suche nach geeigneten Tools vernachlässigt werde, da noch keine angemessenen eigenen Lösungen existieren.
  • Armin Anstett (Städt. Fachakademie für Sozialpädagogik) stellte fest, dass der 13.03.2020 ein prägendes Datum für unsere Generation war und dass die Freiheit im Home-Office bzw. Heimstudium für einige Menschen eher belastend als befreiend ist.
  • Mareike Post (Münchner Stadtbibliothek) schilderte ihre Erfahrungen mit Online-Angeboten, die ebenfalls stark nachgefragt waren, und beschrieb, wie stark der „Digital Divide“ mit Blick auf die Technikkompetenz der Nutzenden zu beobachten war.
  • Maximilian Füeßl (Spiellandschaft Stadt) beschrieb die Angebote im Spielhaus Westkreuz, die dann besonders gut gelangen, wenn sich on- und offline-Aktivitäten verknüpfen ließen und niedrigschwellige Zugänge möglich waren.
  • Oliver Hengstenberg (Cribster) blickte aus IT-Sicht auf die Situation und beschrieb die deutsche Corona-Warn-App als „Luxusangebot“, dessen Bedeutung auch in medienpädagogischen Zusammenhängen dargestellt werden sollte.
  • Florian Lerch (SIN – Studio im Netz) bezog sich auf die Herausforderung, Medienbildung an alle Menschen zu vermitteln, und betonte die zentrale Rolle von Smartphones, die derzeit für viele Menschen den einzigen Zugang zum Internet darstellen.
  • Helmut Obst (Bibliothek der Stiftung Pfennigparade) richtete seinen Blick auf Risikogruppen, für die dieses Virus besonders gefährlich ist und die deshalb öffentliche Angebote mit enormer Vorsicht wahrnehmen.
  • Sebastian Ring (MZM) betonte die Bedeutung von nachhaltigen technischen Angeboten und von datenschutzkonformen Lösungen, die meist im Schatten großer kommerzieller Anbieter stehen und daher nur bedingt Verbreitung finden.
  • Viki Zalcbergaite (PA/SPIELkultur e.V.) beschrieb die Pandemiephase als ideale „Zeit für Experimente“ und verwies u.a. auf ihr neues Projekt „Kinderkultur online“, das kurzfristig als digitales Angebot der kulturellen Bildung initiiert wurde.
  • Cornelia Walter (Kreisjugendring München-Stadt) bedauerte, dass die außerschulische Medienpädagogik öffentlich nur wenig wahrgenommen werde, und betonte die Bedeutung von alternativen digitalen Räumen für die Kinder- und Jugendkulturarbeit.

Anschließend gingen wir in den geselligen Teil des Abends über.

Flyer Sommerempfang
Nach oben scrollen