Musikmachen mit Apps: Neue ästhetisch-gestalterische Erfahrungsräume
Termin: Dienstag, 24. April 2018, Beginn: 18 Uhr
Referent: Matthias Krebs
Ort: Pädagogisches Institut, Herrnstraße 19, München
Dieser Mediensalon wurde veranstaltet von Interaktiv – Münchner Netzwerk Medienkompetenz in Kooperation mit der LH München, Referat für Bildung und Sport, Pädagogisches Institut und dem KulturForum der Sozialdemokratie in München e.V.
In vielen Workshops, Jamsessions, regelmäßigen Nachmittagsangeboten an Schulen und in Tandems mit Musikpädagog*innen konnte Matthias Krebs beobachten, wie Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen sozialen und kulturellen Milieus im aktiv-gestalterischen Umgang mit Mobilgeräten und darauf installierten Musikapps mit hohem Interesse ästhetische Produkte schufen und sich am Ensemblemusizieren beteiligten. Dabei haben sich projektorientierte Formen der Gestaltung von Lernsituationen bewährt, die authentische Situationen ermöglichen, die keine starre Unterrichtsplanung, sondern Formen und Orte der Flexibilität und Offenheit erfordern.
Anhand von Fallbeispielen werden im Vortrag ausschnitthaft verschiedene Ansätze zur Gestaltung von Lernumgebungen präsentiert, in denen Kinder und Jugendliche mit Musikapps arbeiten. Damit soll der Frage nachgegangen werden, wie ästhetische Erfahrungsräume mit Apps gestaltet werden können. Jedwedes Tun, bei dem planlos irgendetwas gemacht wird, das uns Beobachtenden ungewöhnlich erscheint als kreativ zu bezeichnen oder sich an der strikten Realisierung eines Werkes zu orientieren, lässt Potenziale ungenutzt. In Bezug auf musikalische Bildung ist dabei auch zu klären, was genau gemeint ist, wenn man von ‚Musik‘ spricht. So ist es z.B. durchaus eine Frage, ob die Ergebnisse von Klangexperimenten (z.B. eine Folge von Samples oder ein Drumloop) auch von den Kindern als jene ‚Musik‘ betrachtet wird, zu der wir sie (wohlwollend) erklären, oder ob sie für die Kinder nur ein erlaubter Krach sind. So bedarf es in Handlungssituationen mit Bildungsintention einer gründlichen Reflexion darüber, welche Erfahrungen welche Menschen mit welchem musikalischen Material unter welchen Bedingungen machen können. Dazu möchte der Vortrag Ansatzpunkte liefern.