FÖRDERPROGRAMM KOOPERATIONSPROJEKTE
des Stadtjugendamts der Landeshauptstadt München und des Netzwerks Interaktiv
Das Förderprogramm für Medienprojekte mit Kindern und Jugendlichen in München
Die Kooperationsprojekte sind das Förderprogramm des Stadtjugendamts der LH München und des Münchner Netzwerks Medienkompetenz „Interaktiv“. Mit den Fördermitteln (Honorar- und Sachkosten in Höhe von bis zu 4.000,- Euro) können Projekte mit Kindern und Jugendlichen im Bereich digitale Medien und Internet unterstützt werden, die dazu beitragen, Medienkompetenz zu fördern und Partizipationschancen zu schaffen.
Zur Antragsstellung berechtigt sind sowohl Träger, Initiativen, Organisationen, Stellen und Personen der Jugendhilfe in München, als auch Studierende und Jugendliche. Neben der Unterstützung durch Fördermittel bietet das Programm eine Plattform für Vernetzung und Präsentation der Projekte.
Im Herbst 2018 wurden folgende Projekte gefördert:
- Blind Date – inklusiv (oofabric)
- Deine meine Wunderkammer (iamz.art und Uli Ball)
- Digital Detox (Unfugtheater für Kinder)
- HAsHTaG_ WiRwARnhiER (Pädagogische Aktion/Spielkultur e.V.)
- Mobinchän (Aida Bakhtiari & LMU München)
- Record and PLAY (MOM – Annette Geller)
- Soziales Abstellgleis (dooro e.V.)
Jurymitglieder für die Herbstausschreibung 2018:
Carolin Auner (Münchner Trichter), Judith Böttger (Münchner Stadtbibliothek, Komission Medienpädagogik), Christiane Brehm-Klotz (Referat für Bildung und Sport der LH München, Pädagogisches Institut), Stefanie Brosz (Medienzentrum München des JFF), Karina Fink (Münchner Stadtbibliothek, update – jung und erwachsen), Stefan Fränkel (Videospielkultur e.V.), Thomas Grashei (Münchener Kinderportal pomki.de), Marianne Richter (Sozialreferat der LH München, Abt. Jugendschutz/Medien), Lucas Streitwieser (FSJ Kultur). [Außerdem im Bild: Hans-Jürgen Palme und Björn Friedrich von der Organisationsstelle “SIN – Studio im Netz”.]
Ausschreibungstext der Herbstausschreibung 2018:
Wir sind online. Wo sonst?
Wir sind heutzutage permanent online. Es ist der Normalzustand, dass wir digital vernetzt durchs Leben gehen – offline sind wir höchstens, wenn wir uns in einem Funkloch befinden oder das WLAN ausfällt, und das wird dann oft als kleine Katastrophe wahrgenommen. Das Internet ist heute fast so selbstverständlich wie die Strom- und Wasserversorgung.
Wenn wir uns vor Augen führen, dass wir noch vor wenigen Jahren große Hürden zu überwinden hatten, um ins Internet zu gehen, wirkt diese Selbstverständlichkeit irritierend. Es ist noch nicht lange her, dass wir einen Rechner hochfahren, einen Router starten und dann warten mussten, bis wir verbunden waren. Boris Beckers legendärer „Ich bin drin“-Werbespot wirkt für heutige Kinder und Jugendliche wie ein Relikt aus uralten Zeiten, dabei ist er gerade einmal 19 Jahre alt.
Heute ist das Internet kein geheimnisvoller Ort mehr, sondern die zweite Schicht, die sich über unser alltägliches Leben gelegt hat. Virtuelle und reale Welt werden heute nicht mehr getrennt wahrgenommen, sondern sind symbiotisch verschmolzen. Das Smartphone ist dabei das zentrale Gerät, das unsere permanente Online-Verbindung aufrechterhält und das für junge Menschen einen viel größeren Stellenwert besitzt als PCs, Laptops oder Tablets.
Unsere aktuelle Förderausschreibung ist daher mit einer rhetorischen Frage überschrieben: Wir sind online. Wo sonst? Diese Frage ist aus mehreren Gründen obsolet: Zum ersten, da das Internet eine Erweiterung des jugendlichen Sozialraums darstellt. Zum zweiten, da die Onlineverbindung für die heutigen Kinder eine Selbstverständlichkeit darstellt, mit der sie aufwachsen. Und zum dritten, da das Internet eben kein Ort ist, sondern eine allumfassende Erweiterung der Welt.
Für pädagogische Fachkräfte stellt sich stets aufs Neue die Frage, wie wir mit Kindern und Jugendlichen diese selbstverständliche Mediennutzung aufgreifen und bearbeiten können. Denn natürlich kann diese permanente Onlinenutzung auch zu Problemen führen, die kritisch reflektiert und hinterfragt werden müssen. Mit unserem Förderprogramm möchten wir pädagogische Projekte unterstützen, die Kinder und Jugendlichen zu einem selbstbestimmten, eigenverantwortlichen Umgang mit Medien befähigen. Gerne können digitalen Medien (wie Smartphone, PC, Spielkonsole o.ä.) im Sinne der aktiven Medienarbeit als Werkzeuge eingesetzt werden.
Für die Herbstausschreibung 2018 suchen wir kreative, unkonventionelle, spannende, herausfordernde und innovative Konzepte, um das Thema in ausgefallener Weise aufzugreifen. Das Förderprogramm richtet sich an alle pädagogischen Praxisfelder (Erlebnis-, Kultur-, Kunst-, Theater-, Musik-, Inklusions-, Medienpädagogik uvm.). Schulische Projektideen können nur im Zusammenspiel mit außerschulischen Partnereinrichtungen (bzw. Einzelpersonen) gefördert werden.
Anträge zum Schwerpunktthema werden bevorzugt behandelt. Es sind aber auch Projektanträge zugelassen, die andere Themen aufgreifen, sofern sie den Förderkriterien entsprechen. Auch Einrichtungen, die sich in der Frühjahrsausschreibung beworben haben, können sich mit einem neuen Projekt gerne an der Herbstausschreibung beteiligen.
ANTRAGSFRIST für die diesjährige Herbstausschreibung ist der 15. Juli 2018.
Vergabeverfahren
Mit den Fördermitteln werden modellhafte Projekte mit Kindern und Jugendlichen im Bereich Internet und digitale Medien unterstützt. Klassische Foto- und Videoarbeit wird nicht gefördert, vielmehr sind Apps und Tools gefragt, mit denen Inhalte medial erstellt und online dargestellt werden können.
Das Förderspektrum reicht von Tagesveranstaltungen bis zu längeren Projekten. Die Höchstfördersumme für einzelne Projekte beträgt 4.000,- Euro. Das Einbringen von Eigenmitteln ist erwünscht, aber nicht notwendig. Infrastrukturmaßnahmen, die einer Regelförderung bedürfen, können nicht gefördert werden. Ebenso können keine Technikanschaffungen und Ausgaben für Catering oder Aufmerksamkeiten gefördert werden.
Maßgabe für die Förderung ist eine Projektpräsentation am 26. März 2019 im Rahmen des „Gautinger Internettreffens“ sowie die Online-Dokumentation unter www.kooperationsprojekte-muc.de.
Förderkriterien
Die Projektauswahl trifft eine unabhängige Jury. Diese ist besetzt mit einer Vertretung des Stadtjugendamts, der jeweils nicht beteiligten Organisationsstelle, Jugendlichen und externen Fachkräften. Mit dem Förderprogramm verfolgen wir folgende Ziele:
- Die Projekte fördern die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen, erproben neue Formen des Medieneinsatzes in der Bildungsarbeit und/oder regen Kinder und Jugendliche zu einem kreativen und kritischen Umgang mit Medien an.
- Die Zielgruppe der Projekte sind Kinder und Jugendliche, wobei diejenigen, denen der Zugang zu Bildung und zu Medien gesellschaftlich erschwert ist, besonders berücksichtigt werden.
- Das Einbeziehen relevanter sozialer Kontextgruppen (Familien, Peergruppen, …) in die Projekte ist wünschenswert.
- Die Projekte sind im Sinne einer geschlechtssensiblen Medienpädagogik konzipiert.
- Die Projekte sind modellhaft und werden mit Kindern und Jugendlichen entwickelt.
- Die Projekte fördern die Partizipation von Kindern und Jugendlichen.
- Die Projekte bilden die Lebens- und Erfahrungswelten von Kindern und Jugendlichen ab.
Zeitliche Abfolge der Ausschreibung
Antragsschluss: | 15. Juli 2018 |
Juryentscheidung: | Anfang August 2018 |
Projektdurchführung: | 01. September 2018 bis 01. März 2019 |
Abrechnung und Dokumentation: | bis 10. März 2019 |
Ergebnispräsentation: | 26. März 2019 |
Antragsstellung und Beratung
Zur Antragsstellung steht Ihnen ein Formular im PDF-Format zur Verfügung, das Sie hier zum Download finden. Bitte füllen Sie dieses Formular aus und senden Sie es per Mail an interaktiv[at]sin-net.de und unterschrieben per Post an:
Interaktiv
Herbstausschreibung 2018
Heiglhofstraße 1
81377 München
Wir empfehlen Ihnen, bei eventuellen Fragen frühzeitig Beratung einzuholen. Für Fragen zur Antragsstellung steht Ihnen Björn Friedrich von der Interaktiv-Organisationsstelle „SIN – Studio im Netz“ gerne zur Verfügung: friedrich[at]sin-net.de, Tel. 089 – 72 46 77 03.
Den Ausschreibungstext können Sie auch als PDF-Datei abspeichern.
Eine Übersicht über alle bisher geförderten Projekte finden Sie unter www.kooperationsprojekte-muc.de
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