Frühjahrsausschreibung 2023 – Juryentscheidung

7 Projekte können unterstützt werden

Die Frühjahrsausschreibung 2023 fasste das Thema „Hate Speech – Gemeinsam gegen Hass im Netz“ ins Auge. Insgesamt wurden 10 Anträge eingereicht, die zum Teil dieses gesellschaftlich relevante Thema aufgriffen. Über die Förderung dieser Anträge entschied die Jury am Mittwoch, den 08. März 2023. Zum ersten Mal seit der Covid19-Pandemie konnte die Jurysitzung der Frühjahrsausschreibung wieder in Präsenz stattfinden. Das Ziel der Jury war kreative und innovative Projekte auszuwählen, die einen souveränen Umgang von Kindern und Jugendlichen mit vernetzten Welten fördern, Wertediskurse ermutigen und zum Mitmischen in der digitalen Welt anregen. Am Ende wurden insgesamt sieben Projekte für eine Förderung ausgewählt. Dabei konnte eines nur mit reduzierten Mitteln unterstützt werden.

Folgende 7 Projekte wurden durch die Jury für eine Förderung ausgewählt

Echt Fake!? (Susanne Quester & Anna Katrin Schneider): Die Jugendlichen erarbeiten gemeinsam die Grenzen zwischen Fiktion und Realität in medialen Inhalten. Mit der spielerischen Mischform eines Mockumentary erstellt die Gruppe nach einer Einführung aus Wissensvermittlung und praktischen Übungen selbst einen Kurzfilm, der bei einer abschließenden Premiere vorgestellt wird. Die Kurzfilme handeln von Themen, die die Jugendlichen gerade beschäftigen, um diese aufzuarbeiten.

Die Stimme fürs Wir – für Vielfalt und Demokratie ab der Jugend (Hilfe von Mensch zu Mensch e.V.): Den Jugendlichen soll eine Plattform geboten werden, sich proaktiv in Gesprächen und Podcast über Rassismus, Hassrede und sonstigen kontroversen Themen auszutauschen und so für Demokratie und Vielfalt einzusetzen. Dafür wird über die Themen Hass und Rassismus aufgeklärt. Darauf aufbauend erstellen die Jugendlichen selbst ihren eigenen Podcast.

LoveSEED vs. HateSpeech (Zoe Schmederer & Ina Micklitza): Gemeinsam werden die Grundwerte für eine gewaltfreie Kommunikation erarbeitet, indem Hassreden aus dem Erfahrungsbereich der Jugendlichen analysiert und konstruktiv umformuliert werden. Diese Erkenntnisse werden in kurzen situativen Trickfilmen mit selbst gestalteten Protagonist*innen und Hintergründen illustriert.

#No2HateSpeech (SINN MEDIA): Die Teilnehmenden setzen sich mit dem Thema Hate Speech, sowie der Diskrepanz zwischen realem und digitalem Raum auseinander. Dafür erstellen sie eine Street-Performance, die filmisch begleitet wird und anschließend in Kurzvideos auf verschiedenen Plattformen hochgeladen wird. Somit lernen sie, wie sie ein Thema selbstständig und kreativ durch die Nutzung von Film, Schauspiel und Social Media nach außen tragen können.

Hate Speech vs. Humor (Rosa Kindl & Julia Gerum): Durch die Kombination aus Hate Speech und Humor, wird der Zielgruppe neben der vermittelten Medienkompetenz über mobile und browserbasierte Anwendungen ein Empowerment-Tool an die Hand gegeben. Die Teilnehmenden sollen befähigt werden, Hate Speech etwas entgegenzusetzen, indem die sie aktiv Counter-Speech-Memes erstellen, mit denen auf Hass-Kommentare reagiert werden kann.

Respekt im Netz (ÖBZ / Münchner Umwelt-Zentrum e.V.): Gemeinsam wird eine Social Media-Campagne erstellt, die für einen respektvollen Umgang miteinander wirbt. Junge Menschen setzen sich mit der Wirkung und dem Umgang Sozialer Medien auseinander. Sie erwerben Medienkompetenzen für die Entwicklung einer Social Media Kampagne, erproben den kreativen Einsatz digitaler Medien und lernen die Arbeit in einem professionell ausgestatteten Video/Fotostudio kennen.

How to Fake News – Workshop on media & history (Refugio München Kunstwerkstatt e.V.): In einem deutsch-polnischen Jugendaustausch wird Propaganda in historischen und aktuellen Kontexten erforscht und praktisch mit Online-Medien gearbeitet. In Workshops lernen die Teilnehmenden aus München, die Kamera zu bedienen, zu posten, zu twittern und sozusagen selbst Fake News vorzutäuschen, um für diese zu sensibilisieren.

Die Jury der diesjährigen Frühjahrsausschreibung 2023 bestand aus:

  • Harry Grinzinger (Sozialreferat, Stadtjugendamt der LH München),
  • Katharina Gruber (Praktikantin Stadtjugendamt der LH München),
  • Johanna Beier (Referat für Bildung und Sport der LH München; Pädagogisches Institut, Zentrum für kommunales Bildungsmanagement),
  • Björn Friedrich (SIN – Studio im Netz e.V.),
  • Judith Eimannsberger (Kulturreferat, Musenkuss),
  • Raphael Wiegand (Junge Volkshochschule),
  • Maria Kühnel (Praktikantin am Medienzentrum München des JFF),
  • Melanie Ratjen (Stadtbibliothek, Programmredaktion Gaming)

 

Schwerpunktthema der Frühjahrsausschreibung 2023: „Hate Speech – Gemeinsam gegen Hass im Netz“

Hass, Aggression und destruktives Verhalten sind im Netz und den sozialen Medien an vielen Stellen sichtbar. Auch junge Menschen werden im Alltag damit konfrontiert. Hate Speech im Netz zielt häufig auf bestimmte Gruppen und diskriminiert diese anhand von Merkmalen wie Hautfarbe, Herkunft, Sexualität, Geschlecht, Alter, Behinderung oder Religion, aber auch die Allgemeinheit kann davon betroffen sein.

Wie kann die digitale Souveränität von jungen Menschen im Kontext von Hate Speech gestärkt werden? Wie können die Kinderrechte von jungen Menschen in Hinblick auf Schutz, Förderung und Teilhabe im digitalen Raum gestärkt werden? Wie können sie befähigt werden, Mechanismen von Hate Speech zu verstehen? Welche Ansätze der Prävention sind wirksam? Welche Unterstützung kann Betroffenen geboten werden? Wie können Gemeinschaft und Solidarität gestärkt werden? Wie kann es gelingen, Haltung zu zeigen und Gegenstrategien zu Hate Speech online zu entwickeln?

Das Schwerpunktthema soll alle Antragsteller*innen dazu ermutigen Projekteanträge zu stellen, die sich mit diesem aktuellen und sensiblen Thema auseinandersetzen (Wunsch vom Stadtjugendamt).

Mit den Fördermitteln werden modellhafte Projekte mit Kindern und Jugendlichen im Bereich Internet und digitale Medien unterstützt. Das Förderspektrum reicht von Tagesveranstaltungen bis zu längeren Projekten. Die Projekte fördern die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen, erproben neue Formen des Medieneinsatzes in der Bildungsarbeit und/oder regen Kinder und Jugendliche zu einem kreativen und kritischen Umgang mit Medien an.
– Die Zielgruppe der Projekte sind Kinder und Jugendliche, wobei diejenigen, denen der Zugang zu Bildung und zu Medien gesellschaftlich erschwert ist, besonders berücksichtigt werden.

Vergabeverfahren

Mit den Fördermitteln werden modellhafte Projekte mit Kindern und Jugendlichen im Bereich digitale Medien unterstützt. Klassische Foto- und Videoarbeit wird nicht gefördert, vielmehr sind Apps und Tools gefragt, mit denen Inhalte medial erstellt und online dargestellt werden können.

Das Förderspektrum reicht von Tagesveranstaltungen bis zu längeren Projekten. Die Höchstfördersumme für einzelne Projekte beträgt 4.000,- Euro. Das Einbringen von Eigenmitteln ist erwünscht, aber nicht notwendig. Infrastrukturmaßnahmen, die einer Regelförderung bedürfen, können nicht gefördert werden. Ebenso können keine Technikanschaffungen und Ausgaben für Catering oder Aufmerksamkeiten gefördert werden.

Maßgabe für die Förderung ist eine Online-Dokumentation der Projekte sowie eine Abschlusspräsentation im Rahmen des Interaktiv-Medienherbstes 2022.

Förderkriterien

Die Projektauswahl trifft eine unabhängige Jury. Diese ist besetzt mit einer Vertretung des Stadtjugendamts, der jeweils nicht beteiligten Organisationsstelle, Jugendlichen und externen Fachkräften. Mit dem Förderprogramm verfolgen wir folgende Ziele:

  • Die Projekte fördern die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen, erproben neue Formen des Medieneinsatzes in der Bildungsarbeit und/oder regen Kinder und Jugendliche zu einem kreativen und kritischen Umgang mit Medien an.
  • Die Zielgruppe der Projekte sind Kinder und Jugendliche, wobei diejenigen, denen der Zugang zu Bildung und zu Medien gesellschaftlich erschwert ist, besonders berücksichtigt werden.
  • Das Einbeziehen relevanter sozialer Kontextgruppen (Familien, Peergruppen, …) in die Projekte ist wünschenswert.
  • Die Projekte sind im Sinne einer geschlechtssensiblen Medienpädagogik konzipiert.
  • Die Projekte sind modellhaft und werden mit Kindern und Jugendlichen entwickelt.
  • Die Projekte fördern die Partizipation von Kindern und Jugendlichen.
  • Die Projekte bilden die Lebens- und Erfahrungswelten von Kindern und Jugendlichen ab.
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