Das Netzwerk Interaktiv und die Landeshauptstadt München laden Sie ein, die aktuelle Situation der Kulturellen Bildung in München zu diskutieren. Zum Austausch und zur Vernetzung kommen Münchner Kulturschaffende, Fachkräfte, Stadtverwaltung und Politik zusammen und reflektieren die Erfahrungen der letzten Monate.
Welche Erfahrungen haben Sie in den letzten Monaten angesichts der Corona-Pandemie gemacht?
Welche Erkenntnisse helfen, Kulturelle Bildung auch unter Hygiene-Bestimmungen zu ermöglichen?
Wie kann die Zusammenarbeit von Kultur mit Bildungsinstitutionen und Sozialeinrichtungen gesichert und gut gestaltet werden?
Was können Kulturschaffende, Fachkräfte, Stadtverwaltung und Politik aus der Krise lernen?
Diskutieren Sie mit!
Das Dialogforum findet online unter www.dialogforum-kubi.de statt. Das Programm umfasst u.a. Vorträge, Paneldiskussionen, Workshops, Projektpräsentationen. Weitere Informationen und Anmeldung finden Sie online.
Interaktiv beteiligt sich mit zwei Programmelementen am Dialogforum
Mittwoch, 11. November 2020, 10.00-10.45 Uhr
Vortrag von Prof. Dr. Judith Ackermann zu performativer Jugendkultur im Netz
#foryou. Digital-performative jugendkulturelle Praktiken zwischen Viralität und Identität.
Social Networks bieten jungen Menschen vielfältige Möglichkeiten der Konstruktion und Verhandlung sozialer Identität unter Rückgriff auf mediale Ausdrucksformen. Im Vergleich der digitalen Plattformen sticht TikTok durch seine Besonderheiten in der Sichtbarmachung von Inhalten hervor: Auf keiner anderen Plattform können die Beiträge einzelner Accounts derartig spontan und für die beteiligten Personen wenig nachvollziehbar einer immensen Menge unbekannter Personen zugänglich gemacht werden.
Im Zentrum dieses Prinzips steht die #foryou-Page, welche Nutzer*innen scheinbar losgelöst von den Menschen, denen diese folgen, kontinuierlich Inhalte zuspielt. Im Ringen um Aufmerksamkeit für die eigenen Beiträge stellt die #foryou-Page für TikTok-Nutzer*innen einen Sehnsuchtsort dar, welchen es durch das gezielte Erstellen passender Inhalte und die Verwendung spezifischer Schlagworte zu erreichen gilt. Die digital-performativen Praktiken, welche Jugendliche auf der Plattform betreiben und auf die diese dezidiert ausgerichtet ist, finden entsprechend in einem Spannungsfeld vom Streben nach Viralität und dem Ausdruck von Identität statt. Die von Ihnen erstellen Beiträge näher zu betrachten liefert somit spannende Hinweise darauf, mit welchem Bild von sich Jugendliche öffentlich sichtbar werden möchten und welche Handlungen und Aktivitäten sie als sozial anerkannt und damit potenziell verbreitungswürdig einstufen.
Prof. Dr. Judith Ackermann
ist Forschungsprofessorin für Digitale und vernetzte Medien in der Sozialen Arbeit an der FH Potsdam